Wollte, konnte und durfte Mohammed aus dem Judentum aufnehmen?
Viele Koranstellen scheinen, Anklänge aus dem Judentum zu enthalten. Man kann all diese Stellen aufzählen um daraus zu beweisen, dass Mohammed eine gewisse Bekanntschaft mit dem Judentum besessen hat und sie zur Aufstellung seines neuen Glaubensgebäudes genutzt hat. Und man kann diese Stellen mit der ursprünglichen Quelle vergleichen um den Koran besser zu verstehen. Dieses genügt uns aber nicht. Wir wollen vielmehr nachweisen, wie es in der Gemütsart, dem Streben und dem Vorhaben Mohammeds, im Geist seiner Zeit und in der Beschaffenheit seiner Umgebung lag. Selbst dann, wenn es gar keine Belege dafür gäbe, dass das Judentum eine Quelle des Korans war, wäre dieses aber dennoch sehr wahrscheinlich gewesen. Die philosophische Entwicklung, die später durch die Geschichte bestätigt wurde, muss erst erledigt werden.
Dabei entstehen drei Fragen:
Hatte Mohammed irgendein Ziel erreicht, indem er etwas aus dem Judentum aufgenommen hat? Wollte er etwas vom Judentum übernehmen?
Hatte Mohammed Mittel, um sich mit dem Judentum bekannt zu machen, und zwar welche? Konnte er etwas aufnehmen? Wie konnte er das?
Haben nicht andere Umstände ihn mehr oder wenig von einer Entlehnung abgehalten? Durfte er überhaupt etwas vom Judentum aufnehmen?
Und nach diesen Fragen wird auch die erste Abteilung eingeteilt.