Ofir
Salomo nahm auch die Hilfe Hirams in Anspruch, um eine Flotte für Israel zu bauen und diese mit Seeleuten aus Tyros zu füllen, die damals die besten der Welt waren. Damit konnte Salomo Seehandel betreiben.
1 Könige 9:28 Und sie gelangten nach Ofir... holten von dort Gold... und brachten es zum König Salomo.
Wo Ofir liegt, ist völlig unbekannt, aber die Frage hat nie aufgehört, Gelehrte zu entzücken, zum Teil weil damit Reichtum verbunden ist. Es gibt ja nicht viele Stellen, die als Goldquellen in Frage kommen und das Gold von Ofir war so fein und von so guter Qualität, dass sie sprichwörtlich wurde - wie die Zedern von Libanon, der Balsam von Gilead oder die Stiere von Baschan.
Als Job zum Beispiel die Weisheit über alles preist und ihren unschätzbaren Wert beschreibt, sagt er:
Hiob 28:16 Sie wird nicht aufgewogen mit Gold aus Ofir...
Der einzige deutliche Hinweis zur Lage von Ofir wird zwei Verse früher im Zusammenhang mit dem Seehandel Salomos gegeben.
1 Könige 9:26 Und der König Salomo baute eine Flotte in Ezjon-Geber, das bei Elat am Ufer des Schilfmeeres im Land Edom liegt.
Ezjon-Geber und Elat lagen am nördlichen Ende des [Golfes von Akaba](https://de.wikipedia.org/wiki/Golf\_von\_Akaba\). Siehe auch *** (s. 133). Heute gibt es an dieser Stelle wieder eine Stadt namens Elat.
Wir dürfen also annehmen, dass Ofir an einer Stelle lag, die vom Roten Meer aus erreichbar war. Da gibt es immer noch viele Möglichkeiten. Indien kann vom Roten Meer aus erreicht werden, aber auch entferntere Gegende wie etwa der Ferne Osten oder Peru.
Es wurden zur biblischen Zeit aber keine Schiffe für Fernreisen gebaut. Je näher Ofir an Israel vermutet werden kann, desto wahrscheinlicher ist diese Vermutung richtig.
Die andere Stelle, die die biblischen Verfasser als Quelle für Gold nennen, ist Hawila *** (S. 28). Die Lage von Hawila ist ebenfalls unklar, aber einige Gelehrte vermuten es im Süden Arabiens, und es ist möglich, dass Ofir auch da lag, zum Beispiel im heutigen Jemen. Das ist sogar noch wahrscheinlicher, denn nach der Nennung von Ofir wird ein weiteres Königreich erwähnt (in einem fast natürlichen Zusammenhang), das sehr wahrscheinlich in dieser Richtung lag.