Die Schlange

Nachdem Adam im Garten in Eden angesiedelt ist, erlaubt Gott ihm, all seine Freuden zu genießen, mit einer Ausnahme. Er sagt:

1 Mos 2:17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen…

Gott erschafft eine Frau als Gefährtin für Adam, und erschafft sie aus der Rippe des Mannes. Die zwei hätten vermutlich für alle Zeiten im Garten leben können in ewiger Glückseligkeit, so lange sie Gottes Verbot beachteten. Es gab aber einen Spielverderber:

1 Mos 3:1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes…

Die Schlange wird als sprechfähig geschildert und bewegt die einfältige Frau zum Essen vom verbotenen Frucht in Missachtung von Gottes Verbot. Sie ermutigte Adam, ebenfalls davon zu essen.

Wie es hier dargestellt wird, tut die Schlange das ohne jeglichen Grund oder aus reiner Schadenfreude. Die Juden in der Zeit nach dem Exil machten dieses etwas glaubhafter, indem sie den Schlangen mit dem Satan gleichsetzten, der den Geist des Bösen so verkörpert wie Gott den Geist des Guten. (Dieser Gedankengang ist persischen Ursprungs, wie wir später sehen sollen).

Diese ganze Geschichte ist von der Stimmung her völlig unbiblisch. Nur hier und in einem einzigen anderen Fall (nämlich Balaams Esel) nennen die hebräischen Schriften Tiere, die sprechen können. Es ist recht wahrscheinlich, dass die Geschichte der Schlange überaus einfach ist und dass sie ein Überbleibsel eines Naturmythos ist.

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